Die Blende – zieh den Vorhang auf!

Wenn du dir mal eines deiner Objektive hernimmst und an der Anschluss-Seite rein schaust, dann kannst du die kleinen, ringförmig angeordneten Lamellen erkennen. In der Mitte befindet sich ein mehr oder minder großes Loch. Dort hindurch fällt das Licht auf den Sensor. Umso mehr wir dieses Loch durch die Blende öffnen, desto mehr Licht haben wir zur Verfügung und können damit die Helligkeit des Bildes steuern.

Aber auch hier hat die Wahl der Blende nicht nur Auswirkung auf die Helligkeit, sondern auch auf die Bildgestaltung. Denn: Umso geöffneter die Blende, desto unschärfer der Bereich vor und hinter dem Motiv.

Andersherum genauso: umso weiter ich die Blende schließe, desto schärfer wird das Bild im Vordergrund und Hintergrund.

Außerdem ist die Größe des Bereichs, der scharf wird bei geöffneter Blende kleiner als bei geschlossener Blende. Es kann bei sich bewegten Objekten also schwerer werden, genau den gewünschten Bereich im Bild scharf abzulichten.

Noch ein technischer Hinweis

Wie weit ein Objektiv die Blende öffnen oder schließen kann, ist technisch bedingt. Auf deinem Objektiv kannst du das ablesen. Die Blende wird immer mit f angegeben.

Hast du bspw. Eines der Standardobjektive 18-55mm f3.5-5.6, dann bedeutet das:

  • Bei 18mm kannst du die Blende maximal bis zu f3.5 öffnen.
  • Bei 55mm hingegen kannst du die Blende nur noch bis f5.6 öffnen.

Mit zunehmenden Zoom nimmt also die Lichtstärke ab.

Hast du hingegen ein 70-200mm f2.8 – hier ist nur ein Wert für die Blende angegeben – heißt das, du kannst über den gesamten Zoom hinweg eine durchgehende Blende nutzen.

Wenn dir die Blendenzahlen und ihre Wirkung noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind, musst du dir eines zunächst stumpf merken: umso kleiner die Zahl, desto geöffneter die Blende, desto mehr Licht hast du. Und meist ist das das, was man erreichen möchte. Also immer eher die kleineren Zahlen wählen. 😉